Oskars Geschichte
In der Schwangerschaft gab es von Anfang an immer wieder Komplikationen. Von einer Schwangerschaftsvergiftung zu einem Nierenstau bis hin zu einer Gebärmutterhalsverkürzung. Letztendlich musste ich ein paar Wochen stationär in der Frauenklinik am Uniklinikum in Homburg bleiben, um mich zu schonen. Zwei Tage vor dem Notkaiserschnitt haben mir die Ärzte einen Pessarring eingesetzt und dieser löste vermutlich die Wehen aus. Zum Glück, denn was zu dem Zeitpunkt niemand wusste, ich hatte eine Fruchtwasservergiftung. Wären die Wehen nicht ausgelöst worden, hätte dies nicht so gut geendet. Oskar kam per Notkaiserschnitt in der Schwangerschaftswoche 28+5 mit 1240 g und 38 cm zur Welt. Nach 62 Tagen durfte Oskar endlich mit 2650 g und 43 cm nach Hause. Am Anfang hieß es, wir müssen bis zum eigentlichen Entbindungstermin am 3. August bleiben, da dachten wir noch, oh je, das wird eine lange Zeit. Allerdings lernten wir sehr viele liebe Leute in der Klinik und in dem Ronald McDonald Haus kennen, mit denen verging die Zeit wie im Fluge. Mit sehr vielen haben wir heute noch Kontakt. Man hatte jemand zum Reden, Weinen und einfach nur Zusammensitzen. Wir sind jedem einzelnen so unendlich dankbar.
Die Stationen, die anderen Eltern und das Ronald Mc Donald Haus waren unser 2. Zuhause und unsere Ersatzfamilien. Jeder hat sein eigenes Schicksal und doch weiß jeder, wie es dem Anderen geht. Das war eine sehr wichtige Erfahrung für uns. Die Zeit im Ronald McDonald Haus war für uns wie eine Therapie, in der Zeit konnten wir vieles verarbeiten, einiges wird uns dennoch ein Leben lang begleiten, prägen und wird immer ein Teil unserer Familie sein. Wenn wir heute zu einem Kontrolltermin in die Klinik müssen, kommen die Erinnerungen wieder hoch und es überkommt mich. Ich steh dann einfach da und muss weinen. Man ist so froh und dankbar, dass alles so gut ausging.
Heute ist unser Oskar ein richtiger Räuber.
Er ist mittlerweile 20 Monate alt, ist 90 cm groß und wiegt 13 Kilo. Von Frühchen ist nichts mehr zu sehen. Vielen Dank an Alle! Die Zeit war schwer und nicht immer einfach, es gab Höhen und auch Tiefen, es gab Komplikationen bei der OP von Oskar (Fußfehlstellung links) aber am Ende wurde doch noch alles gut.
Zusammen mit Oskar besuchen wir gerne die KK01 und KK02, sowie das Ronald Mc Donald Haus nebenan. (Leider aufgrund von Corona momentan nicht möglich)
Oskars Mama Julia