Zwischen, „Also irgendwas stimmt da nicht!‘ und einer stationären strikten Bettruhe liegt oftmals nur ein kurzer außerplanmäßiger Besuch beim Frauenarzt. Und so wurde ich in der 23. Schwangerschaftswoche mit einem Fruchtblasenprolaps per Krankenwagen in die Homburger Uniklinik gebracht.
An meine Ankunft im Kreißsaal erinnere ich mich nur noch verschwommen – hektisches Treiben während meiner Untersuchung, Ultraschall, Zugang legen, Wehenhemmer, Formulare unterschreiben, ungeduldiges Warten auf die Ankunft meines Mannes und eine riesige Gefühlswelle aus Angst, Sorgen und Ungewissheit, die auf mich einprasselte.
Unserem Kind ging es trotz Fruchtwasserabgang gut. Ich hatte weder Wehen noch Schmerzen. Und so verharrte ich Woche um Woche auf der Frauenstation – liegend, ohne aufzustehen und in der Hoffnung, dass sich das Leck in der Fruchtblase schließt. Hoffen, bangen und nicht aufgeben – unter dem Mantra, dass jeder Tag im Bauch zählt. So haben wir es immerhin noch bis in die 27. Woche geschafft.
Und dann ging es plötzlich doch sehr schnell. Erst verlor ich trotz noch intakter Fruchtblase mehr Fruchtwasser, dann kamen Wehen hinzu und schließlich hörte ich nach einem kurzen Besuch im Kreißsaal zwischen all dem Trubel ‚Wir bringen Sie jetzt in den OP – ihr Mann kann leider nicht mit.‘
Als ich am späten Abend von der Narkose des Notkaiserschnitts aufwachte, saß mein Mann neben mir. Unsere Tochter lag auf der Neonatologie.
Sehen konnte ich sie erst am nächsten Tag, als mein Mann mich im Rollstuhl zur Intensivstation fahren konnte.
Ich werde den ersten Besuch dort nie vergessen. Im Zimmer piepste es überall, über den Monitor flackerten bunte Kurven und Zahlen. Alles blinkte. Und da lag sie – im Inkubator. Mit roter Mütze und an tausenden von Kabeln und Schläuchen. Sie war winzig. Und ich konnte nichts anderes sagen oder denken. Himmel ist dieses Kind so winzig! Und zerbrechlich. Wie soll es das bloß schaffen?
Ja wie?! Ich weiß es nicht – aber das hat sie!
Sie hat sich mit der Hilfe aller Ärzte, Schwestern und Pfleger so unfassbar toll ins Leben gekämpft, dass wir es auch heute immer noch nicht glauben können.
Insgesamt haben wir 77 Tage auf der Neonatologie und Frühchenstation verbracht. Eine Zeit, die einem damals schier endlos erschien. Es gab in diesen 11 Wochen unzählige Tränen, Ängste, Sorgen, Rückschläge und wirklich schreckliche Momente, die man niemandem wünscht und die man sicher noch eine ganze Weile mit sich herumtragen wird.
Aber zwischen alle dem haben wir uns auch Hals über Kopf in unsere Kämpferin verliebt, die ersten Male mit ihr gekuschelt und gelacht, stolz die kleinsten Milchmengen an sie verfüttert, gelernt im Inkubator zu wickeln, andere Frühchen mit ihren Eltern kennengelernt und somit Freunde fürs Leben gefunden, jeden noch so kleinen Fortschritt, jedes Gramm und jeden Zentimeter mehr gefeiert und die Hoffnung für dieses winzige Menschlein nie aufgegeben.
Am Tag der Geburt war unser Küken gerade mal 37,5cm groß und 1240g leicht. Mittlerweile ist es für uns unvorstellbar, wie winzig sie mal war. Vor allem, wenn sie mit ihrem Kuschelschaf im Arm einschläft, das uns schon von Anfang an begleitet und genauso winzig ist, wie sie es mal war.
Unsere Tochter hatte es mit 27 Wochen recht eilig und zählt zu den Extremfrühchen. Umso glücklicher können wir uns schätzen, dass es ihr Stand heute einfach gut geht. Sie sieht, hört, plappert, isst, rennt, klettert, spielt und treibt uns in den Wahnsinn – wie jedes andere Kleinkind auch. Und das ist alles andere als selbstverständlich.
Wir sind allen Ärzten, Schwestern und Pflegern unsagbar dankbar, dass wir unser Küken gesund und munter mit nach Hause nehmen konnten. Hin und wieder vermissen wir unser ‚erstes gemeinsames Zuhause‘ – und wir hoffen euch irgendwann nochmal besuchen zu können. ❤️
Leahs Mama
Leahs Geschichte
Zwischen „Also irgendwas stimmt da nicht!“ und einer stationären strikten Bettruhe liegt oftmals nur ein kurzer außerplanmäßiger Besuch beim Frauenarzt. Und so wurde ich in der 23. Schwangerschaftswoche mit einem Fruchtblasenprolaps per Krankenwagen ins Uniklinikum nach Homburg gebracht.
An meine Ankunft im Kreißsaal erinnere ich mich nur noch verschwommen – hektisches Treiben während meiner Untersuchung, Ultraschall, Zugang legen, Wehenhemmer, Formulare unterschreiben, ungeduldiges Warten auf die Ankunft meines Mannes und eine riesige Gefühlswelle aus Angst, Sorgen und Ungewissheit, die auf mich einprasselte.
Unserem Kind ging es trotz Fruchtwasserabgang gut. Ich hatte weder Wehen noch Schmerzen. Und so verharrte ich Woche um Woche auf der Frauenstation – liegend, ohne aufzustehen und in der Hoffnung, dass sich das Leck in der Fruchtblase schließt. Hoffen, bangen und nicht aufgeben – unter dem Mantra, dass jeder Tag im Bauch zählt. So haben wir es immerhin noch bis in die 27. Woche geschafft.
Und dann ging es plötzlich doch sehr schnell. Erst verlor ich trotz noch intakter Fruchtblase mehr Fruchtwasser, dann kamen Wehen hinzu und schließlich hörte ich nach einem kurzen Besuch im Kreißsaal zwischen all dem Trubel ‘Wir bringen Sie jetzt in den OP – Ihr Mann kann leider nicht mit.’
Als ich am späten Abend von der Narkose des Notkaiserschnitts aufwachte, saß mein Mann neben mir. Unsere Tochter lag auf der Neonatologie.
Sehen konnte ich sie erst am nächsten Tag, als mein Mann mich im Rollstuhl zur Intensivstation fahren konnte.
Ich werde den ersten Besuch dort nie vergessen. Im Zimmer piepste es überall, über den Monitor flackerten bunte Kurven und Zahlen. Alles blinkte. Und da lag sie – im Inkubator. Mit roter Mütze und an tausenden von Kabeln und Schläuchen. Sie war winzig. Und ich konnte nichts anderes sagen oder denken. Himmel ist dieses Kind so winzig! Und zerbrechlich. Wie soll es das bloß schaffen?
Ja wie?! Ich weiß es nicht – aber das hat sie!
Sie hat sich mit der Hilfe aller Ärzte, Schwestern und Pfleger so unfassbar toll ins Leben gekämpft, dass wir es auch heute immer noch nicht glauben können.
Insgesamt haben wir 77 Tage auf der Neonatologie und Frühchenstation des UKS verbracht. Eine Zeit, die einem damals schier endlos erschien. Es gab in diesen 11 Wochen unzählige Tränen, Ängste, Sorgen, Rückschläge und wirklich schreckliche Momente, die man niemandem wünscht und die man sicher noch eine ganze Weile mit sich herumtragen wird.
Aber zwischen alle dem haben wir uns auch Hals über Kopf in unsere Kämpferin verliebt, die ersten Male mit ihr gekuschelt und gelacht, stolz die kleinsten Milchmengen an sie verfüttert, gelernt im Inkubator zu wickeln, andere Frühchen mit ihren Eltern kennengelernt und somit Freunde fürs Leben gefunden, jeden noch so kleinen Fortschritt, jedes Gramm und jeden Zentimeter mehr gefeiert und die Hoffnung für dieses winzige Menschlein nie aufgegeben.
Am Tag der Geburt war unser Küken gerade mal 37,5 cm groß und 1240 g leicht. Mittlerweile ist es für uns unvorstellbar, wie winzig sie mal war. Vor allem, wenn sie mit ihrem Kuschelschaf im Arm einschläft, das uns schon von Anfang an begleitet hat und genauso winzig ist, wie sie es mal war. Vor allem, wenn sie mit ihrem Kuschelschaf im Arm einschläft, das uns schon von Anfang an begleitet und genauso winzig ist, wie sie es mal war.
Unsere Tochter hatte es mit 27 Wochen recht eilig und zählt zu den Extremfrühchen. Umso glücklicher können wir uns schätzen, dass es ihr Stand heute einfach gut geht. Sie sieht, hört, plappert, isst, rennt, klettert, spielt und treibt uns in den Wahnsinn – wie jedes andere Kleinkind auch. Und das ist alles andere als selbstverständlich.
Wir sind allen Ärzten, Schwestern und Pflegern unsagbar dankbar, dass wir unser Küken gesund und munter mit nach Hause nehmen konnten. Hin und wieder vermissen wir unser ‘erstes gemeinsames Zuhause’ – und wir hoffen euch irgendwann nochmal besuchen zu können.
Leahs Mama